03.02.2009

Der Reisemonat

Lange ist es her, dass ich was geschrieben habe. Ich war ab dem 12.12.2008 unterwegs und habe mir die Nord und Südinsel angeguckt. Da hatte ich nie so wirklich Zeit was Längeres in meinen Blog zu schreiben. Ab dem 03.02.2009 werde ich in mein neues Projekt kommen. D.h. ich war vom 12.12.2008 bis zum 03.02.2009 ohne ein zu Hause. Ich wusste nie genau wo ich schlafen würde oder was ich machen würde. Ein aufregendes aber auch komisches Gefühl.

Ich bin am Anfang mit Tobi ins Northland gefahren. Es war voll cool da oben. Es gab da sehr schöne Strände und wir konnten viel surfen. Wir haben Jörg von Rotorua abgeholt und sind dann nach Reglan gefahren, wo wir gesurft sind. Reglan gehört zu den besten Surfspots weltweit. Dann sind wir nach Auckland weiter. Jörg hat seine Eltern abgeholt und Tobi und ich sind dann weiter in den Norden gefahren. Geschlafen haben wir immer im Backpacker.







Als wir dann in Piha angekommen sind haben wir eins der besten Backpacker überhaupt gefunden. Im Backpacker haben wir dann ein paar Tschechen kennen gelernt. Lustige Leute, mit denen wir nach dem Surfen einfach auf der Couch saßen und uns unterhalten haben. Danach haben wir unseren Weg weiter Richtung Norden gemacht. Wunderschöne Landschaft.








Angekommen in Pahia haben wir dann eine Delphin und Katamarantour gebucht. Einfach klasse. Am Morgen haben wir uns Delphine in der freien Wildbahn angeguckt. Die sind genau neben dem Boot geschwommen. Lustige Tiere. Ich habe es geliebt sie im Wasser zu sehen. Dann sind wir auf unseren Katamaran rüber und sind ein bisschen durch die Bay of Island gesegelt. Es gab ein BBQ auf dem Boot. Dann sind wir an eine Insel ran und da durften wir dann Schnorcheln, Kajak fahren und Baden.





Zur Weihnachtszeit sind wir dann nach Wellington runter. Weihnachten ohne Familie war nicht so toll. Ich habe da meine Familie sehr vermisst. Am 27.12 haben wir dann die Ferry auf die Südinsel genommen. Als wir dann an den Sounds vorbeigefahren sind konnte man schon erkennen, dass die Südinseln was zu bieten hat. Silvester habe ich dann in Nelson verbracht. Auch hier muss ich zugeben, dass ich an diesem Abend meine Freunde back in Germany vermisst habe. Zwar ist es so, dass ich hier auch viele Leute um mich hatte. Wir waren 15 Leute aber es so richtig, wie man es gewohnt war, war es nicht.

Nach Nelson haben wir unseren Weg in die Golden Bay gemacht. Dirk hat einen Arbeitskollegen, dessen Eltern in der Golden Bay leben. Der Arbeitskollege meinte, dass wir mal bei seinen Eltern vorbeikommen sollen. Das haben wir dann auch. Die haben uns dann gleich mal in deren Garten Zelten lassen und in ihrem Haus duschen. Das klingt jetzt nicht so beeindruckend aber das Ding war, dass die zum BBQ eingeladen waren und uns das Haus überlassen haben. Die kennen uns gar nicht und haben uns vorher noch nie gesehen. Am nächsten Tag hat sich der Mann dann den Tag freigekommen um uns auf seinem Bot durch die Bay zu fahren und um zu Angeln. Golden Bay heißt so, weil es da wirkliche Goldstrände gibt.











Angeln hat sich dann mehr zum Haifisch angeln, als normales Angeln gewand. Ich habe ein paar Haie rausgezogen. Die waren ca. 1m bis 1,20m groß. Ich habe noch nie einen Hai live gesehen. Eine klasse Erfahrung.







Einen Abend vor Silvester hatte ich einen Autounfall und habe mich mit meinem Auto überschlagen. Mir ist nix passiert aber das Auto habe ich dann zum Schrotthändler gebracht. Ich hatte meine ganzen Sachen im Auto und die konnte ich jetzt nicht alle mitnehmen, da ich bei Dirk und Nick mitgefahren bin und die das Auto auch schon voll hatten. Ich musste meine Sachen auf mehrere Autos verteilen und konnte nur das nötigste mitnehmen. Das war schon mal echt kacke. Dann konnte ich den Reisemonat nicht so verplanen, wie ich es wollte und musste gucken, dass das alles mit Dirk und Nickt klar geht. War auch nicht immer einfach.

Von Nelson sind wir dann die Westküste runter gefahren. Wir sind an den Rocks vorbeigefahren. Sah schon cool aus. So als ob jemand einzelne Schichten immer wieder aufeinander gelegt hat. Dann waren wir an den Fox und Franz-Josef Gletschern Es war das erste mal, dass ich einen Gletscher gesehen habe. Wenn man sich mal vor Augen hält wie viel Eis das ist. Man ,man, man war das beeindruckend. Nach den Gletschern sind wir nach Wanaka und Queenstown gefahren. Wanaka ist echt schon. Eine kleine Stadt, die am See liegt und dann die Berge drum rum. Queenstown war eine Touristenstadt wie sie im Buch geschrieben steht. Da habe ich dann den Canyonswing gemacht. 109m hoch und dann hieß es SPRINGEN. Ich habe mir in die Hosen gemacht. Von meiner Höhenangst erst gar nicht zu sprechen. Es war aber eine tolle Erfahrung.

Nach Queenstown haben wir unseren Weg nach Dunedin gemacht. Eine absolute Studentenstadt und mit sehr vielen ältern Bauten. Da haben wir uns mehr dem Nachtleben gewidmet. Eine Brauereibesichtigung haben wir gemacht und ebenfalls eine Schokoladenbesichtigung. Beides sehr lecker!

Nach Dunedin sind wir zum Mount Cook gefahren. Ein Berg, der dem Sir Edmund Hilary gewidmet ist. Klar war das auch sehr schön anzusehen. Nachdem der Mount Cook besichtig war sind wir nach Christchurch gefahren. Diese City ist die größte City auf der ganzen Südinsel. Es gab um Christchurch rum einen Spot für Pinguine, die man sich angucken konnte und ebenfalls Seelöwen. Auch hier habe ich diese Tiere das erste Mal in freier Wildbahn gesehen. Ich finde, dass die Tiere anders sind als im Zoo. Was ich dann auch noch gemacht habe, war mit Delphinen schwimmen. Ich kann es kaum beschreiben. Einfach ins Wasser gesprungen und die sind einfach an dich ran und haben ihre Bahnen um dich gedreht. Ich hätte sie anfassen können. Durfte ich leider nicht, da das die Hektor Delphine sind und davon gibt es nicht mehr so viele und die gibt es auch nur noch hier.






In Christchurch habe ich dann auch noch Paul kennen gelernt. Er ist ein Deutscher, der seit 16 Jahren in Neuseeland lebt. Der hat mir dann Christchurch gezeigt und auch in seinen Freundeskreis integriert. Schade, dass ich die City verlassen musste. Ich habe mich da sehr wohl gefüllt und habe in ein paar Tagen schon einen kleinen Freundeskreis aufbauen können.





Nach Christchurch haben wir uns dann in einen Bus gesetzt und sind nach Picton zur Ferry gefahren. Auf der Nordinsel angekommen sind Tobi und ich wieder zum Camp zurück und haben dann auf Marius gewartet. Der hat uns am 28.01. abgeholt und wir sind nach Napier weiter.

Ja das war meine Reisezeit. Ich habe da sehr viel mitgenommen. Ich habe im Zelt geschlafen oder auch mal im Auto. Ich konnte mal ein oder zwei Tage nicht duschen und Essen war nur unregelmäßig möglich. Frühstück sah dann meistens so aus: Toast mit Nutella. Mittag ist ausgefallen, da wir da immer im Auto waren um zum anderen Ort zu kommen und das Abendessen wurde dann improvisiert. Meistens waren es Nudeln oder Reis mit Sauce. Es gab Momente wo man sich gedacht hat warum man sich abhetzt und mehr Zeit im Auto verbringt als wo anders. Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass es doch so alles ganz gut war. Ich finde, dass es diese Momente gib, die einem dieses Auslandsjahrgefühl geben. Es war so in Christchurch. Man ist da angekommen und kannte keinen.

Dann lernt man einfach Leute kennen und man kommt ins Gespräch. Ein paar Bier trinkt man zusammen und kann schon abschätzen ob man auf einer Wellenlänge ist oder nicht. Ich werde mich definitiv an die Leute in Christchurch zurückerinnern. Dann ist es auch so, dass ich hier viele Menschen im Backpacker kennen gelernt habe. Im Backpacker fragst du nach einem Bett und dann bekommst du eins in einem 4, 6, 8, 16 oder 32 Bettzimmer. Ich hatte da Nächte, dass glaubt man nicht. Es gab da Typen drin, die vollkommen betrunken angekommen sind. In der Toilette gekotzt haben und laut waren. Wenn man dann versucht zu schlafen ist das alles schon ein bisschen störend. Im Backpacker hatte man auch immer eine Küche, in der man sich Essen kochen konnte. Da ging es dann los mit meinen Kochkünsten. Ich war nicht immer zufrieden mit dem, was ich so auf den Teller gebracht habe. Küchen im Backpacker waren mal sauber und manchmal hast du Küchen vorgefunden, die jenseits von Gut und Böse waren.

Momente, in denen man sich fragt, warum man das alles hier macht gab’s auch. Ich hatte eine Nacht im Auto mit dem Dirk verbracht. Wir hätten ja auch in einen Backpacker gehen können. Nein!! Das kostet doch was, war dann das Motto und wir haben uns dann auf die billige Variante eingeschossen. Eine Nacht im Backpacker kostet zwischen 25 und 29 Dollar. Bei einem Wechselkurs von 2,4 sind das dann ca. 10 bis 12 Euro. Wenn man aber es für 0 Euro bekommen kann warum nicht? Ich war davon nicht so begeistert aber Dirk wollte es machen. Also mache ich es auch.

Am nächsten Morgen konnte ich mein Bein nicht ganz strecken, da ich die Nacht in der Fötusstellung verbracht habe. War ganz toll! Im Zelt war es besser. Wir haben auch sehr viel gezeltet. Da war nur der Hacken, das die Sandflys in Neuseeland ganz groß sind. Das sind Mücken nur schlimmer. Ich wurde im Zelt aufgegessen. Mückenspray oder Ähnliches haben keine Wirkung gezeigt. Wenn man dann aufwacht und sich überall kratzen muss und andere Tiere mit dir im Schlafsack sind, dann willst du den Tag auch nicht beginnen. Da geht bei mir die ganze Romantik bei flöten.

Ich finde aber, dass diese Erfahrungen mich weiterbringen. Klar habe ich schon mal gezeltet und auch mal im Auto geschlafen. Da war ich aber noch Kind und habe das alles ein bisschen anders wahrgenommen. Wenn man dann in ein Haus reinkommt und eine normale Dusche hat, dann weiß man das wieder zu schätzen.

Wenn ich den Reisemonat in ein paar Worte fassen muss dann würde ich es so beschreiben.

-->Ziellos, obdachlos, kein Essen oder nur schlechtes Essen, unbequem, aufregend, interessante, einzigartige und überwältigende Landschaft, kontaktfreudige und nette Mitmenschen und vor allem hatte ich viel Spaß.

Wenn man zurück guckt, dann stellt man fest, dass alles einen Sinn hatte und man immer diese Erlebnisse für seinen eigenen Charakterbau gut gebrauchen kann. Wenn ich dann irgendwann mal 40 oder 50 Jahre alt bin, dann kann ich sagen, dass ich fast alles mitgenommen habe. Klar kann jeder sagen, dass sie es sich gut vorstellen können. Ich weiß aber definitiv wie es ist, denn ich habe es gemacht.

Vielen Dank für das lesen und ich werde bestimmt was wieder in meinen Blog schreiben, wenn ich in meiner neuen Gastfamilie angekommen bin.

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