09.09.2008

Der erste Monat im El Rancho


Jetzt ist auch schon der erste Monat im El Rancho vorbei. Es war ein Monat mit Tiefs und Hochs. Das Arbeiten im Camp war in den ersten Wochen nicht so toll. Hauptsächlich wurden einem Aufgaben übergeben, die viel mit Putzen zu tun hatten. Erklärung dafür war, dass hier die Hauptsaison noch nicht angefangen hat. Im Camp wurde also der so genannte „Frühjahrsputz“ durchgeführt.

Klingt ja auch logisch aber wenn man die ganze Woche über ins Office kommt und man immer wieder zu hören bekommt: „ Today is a little bit cleaning guys“ dann kann man es nicht mehr hören. Das Putzen des WC s war immer nicht so toll. In der Küche helfen war dann mal ein Highlight. Außerdem hatten wir auch immer viele Sachen bekommen die einfach von A nach B gebracht werden sollten. Das waren in der Regel aber keine Ordner sondern mehr so was wie Schränke, Stellwände oder einfach mal ein Pooltisch. Das kuriose war dann aber das wir es am nächsten Tag wieder wo anders hinbringen sollten. Da fragt man sich wie den hier so die logistische Planung erfolgt.

Es war aber nicht immer nur so was zu tun. Manchmal habe ich dann aber auch so was wie Gartenarbeiten gemacht. Nach einer Woche Putzen eine gerne gesehene Aufgabe. Wie ihr meinen PICs entnehmen könnt war das mit Fegen und so was verbunden. Das Wetter hier ist für den Winter einfach nur GEIL. Ich konnte manchmal im Polo arbeiten. Die Tatsache, dass man hier im Winter kurze Hosen trägt finde ich toll. Da freut man sich auf den Sommer.

Ein weiteres Highlight war dann, dass ich mir ein Auto gekauft habe. Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach ist. Ich habe mich in Pram auf den Carparks umgeguckt. Da kommt dann so ein Autohändler wie er im Buch geschrieben steht auf mich zu und fragt mich ob ich mich für ein billiges Auto zum Rumreisen interessiere. Er hat ein Auto von einer Frau vor ein paar Stunden abgekauft, die das Land verlassen hat und das Auto zum Rumreisen verwendet hat.

Das hörte sich soweit ganz gut an. Die Probefahrt war dann auch ganz ok.Er hat mich nach meinem Führerschein gefragt. Ich sagte, dass ich einen habe und damit war das auch geklärt. Dann fragte er, ob ich auf der linken Seite fahren kann. Ich sagte auch hier, dass es kein Ding für mich ist. Dann war das Thema auch erledigt. Reisepass dagelassen und gut war.

D.h. ich war 5 min auf dem Carpark und ich hatte ein Auto zur Probefahrt. Die Fahrt war ganz gut. Die Strandartsachen waren alle OK. Der Motor lief ganz gut und machte keine Geräusche. Die Bremsen waren OK. Das Getriebe war OK. Einfach ein Auto was ohne große Anstallten fährt. Das war auch das was ich gesucht habe. Der Händler wollte das Auto für 1000 $ verkaufen. Ich habe es auf 800 $ geschafft und mit einem Händedruck war das Auto gekauft.

Die Ummeldung hat 5 min. gedauert. Das Auto Haftpflicht zu versichern war dann mit 10 min verbunden. Zu gucken ob das Auto noch irgendwelche Strafzettel hat die von der Frau nicht bezahlt wurden hat noch mal 5 min gedauert. Das Auto war dann meins und ich habe dem Händler 800 $ auf den Tisch gelegt und gut war. Kaufvertrag ???? Wird überschätzt. Brauchen wir nicht.

Das Auto 800 $. Die Versicherung 200 $ p.a. Die Ummeldung 15 $. Der Sicherheitscheck 15 $. Das Gefühl ein Auto gekauft zu haben für 600 Euro welches nach 3 Monaten kaputt sein kann. UNBEZAHLBAR !!!!.

War mal was anderes so ein Auto zu kaufen. Ich meine das Ding hat vier Räder und einen Lenker und ein Schiebedach. Mehr ist da nicht. Ach ja das Auto fährt auch noch. Ihr könnt euch das Auto angucken. Die Bilder sagen alles.

Mit dem Auto ist man dann auch in der Lage mal den einen oder anderen Ausflug zu machen. Wir waren den einen Sonntag in Porirua. Einfach mal die Fotos angucken und dann kann man sich annährend vorstellen wie schön es hier ist. Da wo die Manschen hinfahren oder hinfliegen um Urlaub zu machen kann ich mit 20 min Autofahrt auch haben. Dieses Gefühl entschädigt dann eine ganze Woche voll mit Putzen.

Nächstes Wochenende haben wir ein verlängertes Wochenende und da wollen wir nach Napier fahren. Soll richtig schön sein und zu Surfen gibt es keinen besseren Strand in ganz Neuseeland. Mal gucken was da so ist.

Im Oktober werde ich dann Routor und Tauranga besichtigen. Das wird bestimmt auch super schön, denn da treffe ich dann die anderen Deutschen. Ende Oktober werde ich dann von Denis besucht. Da werden wir in Wellington abends so richtig feiern gehen. Das habe ich hier übrigens schon voll lange nicht mehr gemacht. Seit ich hier bin war ich bisher nur zweimal weg. Das ist nicht so viel. Manchmal ist es seht langweilig hier. Man hat frei aber so richtig was abends starten ist da nicht. Der Tobi, mit dem ich hier bin, ist für das Nachtleben nicht so zu begeistern.

Ich habe hier aber auch noch nicht all zu viele Freunde gefunden. Ein Mädchen, die in Wellington wohnt habe ich kennen gelernt. Die ist super nett und zeigt mir echt coole Sachen in Wellington. Das eine Museum war echt klasse. Te Papa war der Name. Da hat man dann echt einen guten Einblick in die Kultur der Einheimischen bekommen. Außerdem gibt es in Waikanea einen Fußball-Club. Die Jungs spielen hier eine gute Kugel. Ich hoffe, dass ich da mehr in die Mannschaft mich eingliedere und dadurch auch mehr Kontakt zu den Einheimischen gewinne.

Bisher war ich nur ein paar Mal beim Training und daher kann ich noch nicht all zu viel über die Mannschaft sagen. Ich verstehe aber auch nicht alles was die da immer beim Training erzählen. Mein Englisch ist zwar nicht so schlecht aber die Jungs zu verstehen ist leider nicht so einfach.

Das ich durch die Sprachdefizite hier ab und an das Gefühl habe nicht richtig verstanden zu werden und ich die hier nicht verstehe ist voll übel. Es ist so schwer das zu sagen was man will und sich sicher dabei ist, dass es richtig beim Anderen ankommt. Dadurch werden die kleinsten Dinge zu großen Dingen und man scheitert an den Basics. Dieses Gefühl habe ich bisher noch nie so stark empfunden. Es hilft mir nun die Menschen zu verstehen, die in ein Land einreisen um da zu leben und die einfachsten Sachen nicht machen können. Wo ich mich früher gefragt habe wieso das bei denen nicht klappt habe ich jetzt eine bessere Vorstellung.

Das andere Problem an meinem ersten Monat ist, dass ich mich hier im Camp unterordnen muss. Als Zivi stehe ich hier ganz unten im Organigramm und das bereitet mir schon das eine oder andere Mal Schwierigkeiten. Arbeiten auszuführen die keiner gerne macht, die aber gemacht werden müssen. Das ist nicht so einfach sich damit abzufinden und einfach die Arbeit stupide auszuführen. Ich würde ja gerne sagen, dass man einige Arbeiten vielleicht anders machen sollte oder man über diese Sache noch mal nachdenken sollte. Verbesserungsvorschläge habe ich in einigen Punkten. Leider kann ich das nicht so sicher und selbstverständlich rüberbringen. Die Diskussion kann ich einfach noch nicht auf Englisch bewältigen. Da fehlen mir Fachbegriffe und gewisse Redewendungen.

Ich hoffe, dass ich das in den nächsten Monaten lerne und dann mal mit anderen Mitarbeitern über gewisse Arbeitsprozesse reden kann. Bestimmt freuen die sich auch über einen Zivi der mitdenkt. Mal gucken wie es wird.

Ja das war dann auch schon so ziemlich der erste Monat im Camp. Ich hoffe, dass euch das Lesen und die Bilder gefallen.

Bis dann und liebe Grüße

Euer Willi

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